Spenden für das philippinenbüro

philippinenbüro e.V.

Menschenrechte

Die philippinische Verfassung, die nach dem Sturz des Diktators Ferdinand Marcos Sr. 1987 verabschiedet wurde, bietet menschrechtliche Grundsicherheiten und Freiheiten für die philippinische Bevölkerung. Sie wird ergänzt durch die Ratifizierung einer Vielzahl von internationalen Menschenrechtsabkommen. Die Umsetzung bleibt jedoch weit hinter diesen gesetzlichen Vorgaben zurück. So engagiert sich jeher eine lebendige philippinische Zivilgesellschaft für die Einhaltung der Menschenrechte und wird dabei immer wieder selbst zur Zielscheibe repressiver staatlicher Maßnahmen. Neue Gesetze und Memoranden sind u.a. unter der Regierung von Rodrigo Duterte (2016-2022) in Kraft getreten (z.B. das Anti-Terrorismus Gesetz von 2020). Sie werden gezielt zur Verfolgung zivilgesellschaftlichen Engagements und der politischen Opposition missbraucht und bieten Menschenrechtsverletzungen eine rechtliche Legitimierung. Aktivist:innen sind mit fabrizierten Anklagen, illegalen Verhaftungen, außergerichtlichen Tötungen und erzwungenem Verschwindenlassen konfrontiert. Allein unter der Regierung Dutertes wurden mindestens 298 Menschenrechtsverteidiger:innen und Journalist:innen getötet.

 

Dutertes „Krieg gegen die Drogen“

Bei Amtsantritt versprach der ehemalige Präsident Rodrigo Duterte das Drogenproblem in den Philippinen innerhalb von sechs Monaten zu lösen. Sein brutaler „Krieg gegen die Drogen“, der innerhalb der sechs Jahre seiner Amtszeit zwischen 6,229 und 27,000 Tote gefordert hat, wird als ein „Krieg gegen die Armen“ bezeichnet. Verdächtige Drogenkonsument:innen und Dealer:innen wurden zu Tausenden von Polizei, Bürger:innenwehren oder Auftragsmördern hingerichtet, oftmals unter dem Vorwand die Verdächtigen hätten sich der Polizeigewalt widersetzt. Duterte hatte zum Töten aufgerufen und sich hinter seine Sicherheitskräfte gestellt. Bis auf einen Fall 2018 blieben strafrechtliche Verurteilungen aus. Der derzeitige Präsident Ferdinand Marcos Jr. (seit 2022) hatte einen Richtungswechsel in der Drogenpolitik angekündigt. Er wolle stärker auf Rehabilitation und Prävention setzen. Doch dem Töten hat er bisher kein Ende gesetzt.

Seit 2007 hat sich das philippinenbüro mit sechs weiteren deutschen Organisationen im Aktionsbündnis Menschenrechte – Philippinen (AMP) zusammengeschlossen, um gemeinsam durch Öffentlichkeits- und Advocacy-Arbeit auf politische Entscheider:innen in Deutschland, der EU und auf UN-Ebene zu wirken und zu einer Verbesserung der Menschenrechtssituation in den Philippinen beizutragen.

Beiträge zum Thema

Tag der Menschenrechte: Solidarität mit Menschrechtsverteidiger*innen in den Philippinen

Köln, 10. Dezember 2018

Das philippinenbüro e.V. ist bestürzt über die gegenwärtige Menschenrechtssituation in den Philippinen und ist in großer…

Mehr

On the International day for the elimination of violence against women

The philippinenbüro e.V. expresses its worry about the situation of women in the Philippines and the rising discrimination and violence against women…

Mehr

südostasien 1/2018 – Reichtum

Die neue Ausgabe des Magazins südostasien zum Thema Reichtum ist ab sofort online verfügbar. Neben Analysen zu den aktuellen wirtschaftliche…

Mehr
Ein Junge hält eine Spielzeugwaffe auf einem Marktplatz

Blickwechsel Philippinen: Dutertismo Teil II

Seit dem Amtsantritt von R. Duterte zeichnen sich in der philippinischen Regierung immer mehr populistische und autoritäre Züge ab. Welche…

Mehr
An dem Aussichtspunkt Shrine Hills in Davao City hängen große Banner, die suggerieren, dass die Stadt Eigentum der Familie Duterte ist

Blickwechsel Philippinen: Dutertismo in Aktion- Teil I

Der seit Ende Juni 2016 amtierende Präsident der Philippinen, Rodrigo R. Duterte, polarisiert die Gesellschaft des Inselstaates wie kein*e…

Mehr

Menschenrechte 2018: Aktuelle Lage in 16 Ländern

Nur noch ein Bruchteil der Länder weltweit verfügt über eine freiheitliche Zivilgesellschaft. In den meisten Ländern sind die Menschenrechte bedroht.…

Mehr