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Rangliste der Pressefreiheit: Kambodscha rutscht weiter ab

Rangliste der Pressefreiheit 2025 (Copyright: Reporter ohne Grenzen)
Rangliste der Pressefreiheit 2025 (Copyright: Reporter ohne Grenzen)

Weltweite Lage der Pressefreiheit auf historischem Tiefstand. Kambodscha fällt um 10 Ränge, Situation für Medienschaffende ist weiter sehr ernst.

Kambodscha ist in der aktuellen Rangliste von Reporter ohne Grenzen um weitere zehn Ränge gefallen und wird nun auf Rang 161 von 180 beobachteten Ländern bzw. Territorien gelistet. Die Lage der Pressefreiheit wird in der Kategorie „sehr ernst“ eingestuft, die auf der Weltkarte des Indexes in Dunkelrot dargestellt ist. Dies ist die niedrigste Einstufung in der Rangliste – andere Länder am Ende der Skala sind u.a. Vietnam, Iran, Eritrea, Nordkorea, China, Syrien und Russland.

Übergriffe, Verhaftungen, ein Mord

Journalist:innen in Kambodscha sind weiterhin massiven Repressionen ausgesetzt. Derzeit sind vier von ihnen in Haft. Im vergangenen Jahr gab es Übergriffe und Verhaftungen, auch ein prominenter Investigativjournalist wurde verhaftet. Eine neue Entwicklung sind gezielte digitale Angriffe gegen Exilmedien. Ende 2024 wurde ein Journalist ermordet, der über illegale Abholzungen berichtete – der erste Mord an einem Medienschaffenden seit 2014.

Seit 2017 verschlechtert sich die Lage der Medienfreiheit in Kambodscha kontinuierlich. 2016 wurde das Land noch auf Rang 128 eingestuft. Ab der Rangliste von 2024 wird die Lage mittlerweile als „sehr ernst“ eingestuft, in den Jahren zuvor galt sie noch als „schwierig“.

Medienfreiheit weltweit in schwieriger Lage

Reporter ohne Grenzen berichtet von einem historischen Tiefstand der globalen Pressefreiheit. In 90 von 180 bewerteten Ländern und Territorien ist die Situation für Medienschaffende „schwierig“ oder „sehr ernst“. Ursachen dafür seien zunehmender Autoritarismus, wirtschaftlicher Druck und fragile Sicherheitslagen in vielen Ländern. Ökonomisch kämpfen zahlreiche unabhängige Medien um ihr Fortbestehen, während autokratische Regime gezielt gegen freie Berichterstattung vorgehen.

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Staaten, in denen wir die Lage der Pressefreiheit als sehr ernst einstufen

„Für Autokraten ist unabhängiger Journalismus ein Dorn im Auge. Das wirkt sich auch auf die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit aus. Wenn Medien finanziell ausgetrocknet werden, wer deckt dann Falschinformationen, Desinformation und Propaganda auf?", warnt RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus.

Reporter ohne Grenzen hat die Rangliste der Pressefreiheit 2025 am 2. Mai 2025 veröffentlicht. Seit 2002 erstellt die Organisation jährlich diesen globalen Index. Die Rangliste bewertet die Situation für Journalist:innen und Medien in 180 Staaten und Territorien anhand der Dimensionen Politik, Recht, Wirtschaft, Soziokultur und Sicherheit.
 

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